Unangepasst macht kreativ

Vor Kurzem wurde eine großartige Studie über unangepasstes Denken vorgestellt. Unangepasstes Denken ist nicht dasselbe wie Kreativität. Aber es ist eine wichtige Voraussetzung für Kreativität. Es ist die Fähigkeit, viele mögliche Antworten auf eine Frage zu sehen. Viele Arten, eine Frage zu interpretieren und die Fähigkeit, nicht nur linear oder eindimensional zu denken. Der Test untersuchte 1.500 Personen. Das Testprotokoll sah vor: Ab einer gewissen Punktezahl galt man als Genie im unkonventionellen Denken.

Wie viele der 1.500 Testpersonen erreichten das Niveau eines Genies im unkonventionellen Denken?

Alter: 3 – 5 Jahre
98 % erreichen das Level genial.

Es war eine Langzeitstudie. Man testete dieselben Kinder fünf Jahre später. Im Alter von 8 – 10.

Alter: 8 – 10 Jahre
32 % erreichen das Level genial.

Man testete dieselben Kinder fünf Jahre später. Im Alter von 13 – 15. Alter: 13 – 15 Jahre

10 % erreichen das Level genial.
Man testete 200.000 Erwachsene ab 25 Jahren, nur zur Kontrolle.

Alter: 25+ Jahre
2 % erreichen das Level genial.

Dies zeigt zwei Dinge. Erstens: Wir alle haben diese Fähigkeit. Zweitens: Meistens verkümmert sie. Viel ist mit den Kindern passiert, als sie heranwuchsen. Eines der wichtigsten Dinge, davon bin ich überzeugt, ist, dass sie ausgebildet wurden. Sie gingen zehn Jahre zur Schule, wo man ihnen sagte, es gäbe nur EINE Antwort. Nicht, dass die Lehrer das so wollen, aber es passiert eben auf diese Weise. Es liegt im Selbstverständnis des Bildungssystems.

Sir Ken Robinson
in ALPHABET, dem neuen Film von Erwin Wagenhofer

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