Was sich in den letzten Jahren häuft, sind Botschaften, die mich meist in den frühen Morgenstunden erreichen. Ich nenne es „Botschaften“, weil ich einen Unterschied zu dem wahrnehme, was ich Traum nennen würde. Diese Botschaften sind oft kurz und geladen und ich rufe sie offenbar, um mich selbst zu beeindrucken.
Sie kommen nicht im Tiefschlaf, sondern meiner Ansicht nach in einem Zustand zwischen Schlaf- und Wachbewusstsein, denn ich weiß meist, dass ich schlafe und gleich erwachen werde. Auch bewerte ich oft noch im Halbschlaf, dass das abgefahren ist, was ich da übermittelt bekomme, ich es gern festhalten und noch weiter „anschauen“ und vertiefen möchte. Aber in dem Moment ist klar, dass es vorbei ist. Ich kenne das schon, versuche mich dann zu entspannen und so zu tun als ob es mir egal ist, um es zu verlängern – klappt aber nicht. Die Botschaft ist durch. Ich erwache dann gänzlich und muss auf’s Klo oder so. Was ich so sehr liebe, sind nicht nur die ungewohnt intensiven inneren Bilder, sondern ein sehr mächtiges Gefühl von „Einsicht“, das mich erfasst.
Eine merk-würdige Einsicht hatte ich kürzlich in der Nacht vom 10. zum 11. August 2022. Ich sah vor meinem geistigen Auge plötzlich so etwas wie riesige Bahnen oder Rillen in Spiralform. Sie pulsierten und zogen mich magisch wie in ihren Bann. Es fühlte sich galaktisch an, fremd und vertraut zugleich. Wie eine neue Dimension, aber nicht unangenehm. Ich kam nicht richtig rein, sah alles wie von außen, hatte aber die Vorstellung, dass es Umlaufbahnen sein könnten. Daran erinnerte mich diese Schau. Es hatte etwas Kosmisches – da mir plötzlich klar wurde, dass das Muster, was sich mir dort offenbarte, das stark vergrößerte Abbild meines eigenen Daumenabdruckes war. Diese Rillen….die sich zur Mitte hin wie verengten, fast zu Wurmlöchern oder Dimensionstoren wurden. Wohl sind die Prints auf unseren menschlichen Kuppen vergessene und lang versiegelte Umlaufbahnen. Ja, mir sollte in jener Nacht aufgehen, dass es da einen Zusammenhang gibt – zwischen den feinen zarten Rillen auf meinen Fingern, denen ich kaum Aufmerksamkeit schenke und dem großen und Ganzen, was wir immer „da draußen“ vermuten. Wir tragen nicht nur die Abdrücke des verlorenen Schlüssels immer bei uns. Wir sind die Schlüssel selbst: Zum Inneren. Zur Bibliothek. Zum Ursprung.